Güterverkehr auf dem Bodensee


Die Straßenverkehrsinfrastruktur rund um den Bodensee ist stark ausgelastet, während die Transportkapazitäten des Bodensees weitgehend ungenutzt bleiben. Historisch wurde der Bodensee intensiv für den Gütertransport genutzt, doch diese Nutzung ist in den letzten Jahrzehnten nahezu vollständig zurückgegangen. Vor dem Hintergrund aktueller Herausforderungen wie Verkehrsüberlastung, Lärm und Umweltbelastungen bietet die Verlagerung von Gütertransporten auf die Wasserstraße Bodensee eine vielversprechende Alternative. Fallstudien aus anderen Regionen zeigen, dass insbesondere der Transport von Baumaterialien auf Binnengewässern kostengünstiger, effizienter und nachhaltiger sein kann als der traditionelle Straßentransport.
Das Stadtwerk am See baut im Auftrag der Seewärme Meersburg GmbH eine Heizzentrale mit Seewasserfassung direkt am Bodensee auf dem Freibadgelände und ein Wärmenetz, das u.a. die Altstadt Meersburg umfasst. Sowohl die Heizzentrale als auch das Wärmenetz liegen direkt an den touristischen Hotspots Meersburgs. In den Sommermonaten sind diese Bereiche durch Fahrradfahrer und Touristen stark frequentiert. Für den Bau der Heizzentrale (Abbruch altes Gebäude und Bau der neuen Heizzentrale mit Seewasserfassung) und den Bau des Wärmenetzes sind erhebliche Materialtransporte notwendig. Die Suche nach einem Lagerplatz für das Aushubmaterial und Rohrmaterial des Wärmenetzes gestaltet sich schwierig und ist nach derzeitigem Erkenntnisstand nur außerhalb / oberhalb von Meersburg zu finden. Benötigt wird eine Fläche von geschätzt einem Fußballfeld. Das Aushubmaterial muss auf den Lagerplatz gefahren, beprobt und nach Feststehen des Analyseergebnisses wieder an den Endlagerort abgefahren werden. Dieser Vorgang kann mehrere Monate dauern. Zudem müssen während der Bauarbeiten verschiedene Straßen gesperrt und z.B. die Buslinie verlegt werden, was den An- und Abtransport des Baumaterials zusätzlich erschwert.
